Caecilianismus

Caecilianismus
Caecilianịsmus
 
der, -, Cäcilianịsmus, die nach der heiligen Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik, benannte Reformbewegung in der Musik der katholischen Kirche des 19. Jahrhunderts. Sie wandte sich gegen das Eindringen von Elementen weltlicher Musik in den liturgischen Bereich und setzte an die Stelle der Kirchenmusik mit Instrumenten, besonders der Wiener Klassik, den reinen A-cappella-Stil nach Art G. P. da Palestrinas. 1868 gründete der Regensburger Kirchenmusiker F. X. Witt den »Allgemeinen Cäcilienverein für die deutschsprachigen Länder« (ACV), der seit Beginn des 20. Jahrhunderts allgemeineren kirchenmusikalischen Aufgaben nachgeht. - Die den Richtlinien des Caecilianismus folgende Kirchenmusik war durch ihr historisierendes Stilideal eingeengt. Andererseits sind bedeutende Musiker wie F. Liszt und A. Bruckner von Intentionen des Caecilianismus beeinflusst worden, die sie in ihren geistlichen Werken auf individuelle, spätromantische Weise verarbeiteten.
 
 
J. Schwermer: Der C., in: Gesch. der kath. Kirchenmusik, hg. v. K. G. Fellerer, Bd. 2 (1976).

Universal-Lexikon. 2012.

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